Wir wollen sowohl in Geschichten eintauchen, als auch die Nasen in den Wind und die Hände in die Erde stecken und ganz praktisch im Garten werkeln und uns die Pflanzen anschauen.
Status:
Verfügbar
Bildungsurlaub:
Ja
Zeitraum:
28.09. – 03.10.2025
Zeitplan:
- Sonntag, 28.09.2025: Anreise ab 17:00 Uhr, gemeinsamer Start um 18:00Uhr
- Freitag, 03.10.2025: Abreise gegen 14:00 Uhr
Ort:
lila_bunt, Prälat-Franken-Straße 22, 53909 Zülpich
Zielgruppe:
Personenanzahl:
Maximal 16 Personen
Kooperation:
Dieses Seminar findet in Kooperation mit der Willi-Eichler Akademie statt
Seminarnummer:
2025-S-013
Verfügbarkeit Betten:
16 Betten in Einzel-, Doppel- und 3Bett-Zimmern
Preis:
- Ab 100 €
- Unterstützender Preis/ Arbeitgeber*in getragen: 250-400€ oder mehr
- Kostendeckender Preis: 100-250€
- Solipreis: 100€
- Einzelzimmerzuschlag: 25€ pro Nacht/Person
Welchen Preis kann und sollte ich zahlen?
Schätze bitte solidarisch ein, welchen Preis du zahlen kannst...
Unterstützend:
Zahle den Untersützenden Preis,
wenn du deine materiellen Grundbedürfnisse bequem erfüllen kannst und
z.B. am Ende des Monats Geld zurücklegen kannst, freiwillig Teilzeit
arbeiten kannst, mind. 1x im Jahr in Urlaub reisen kannst ohne dir
Gedanken zu machen, ein Erbe bereits erhalten hast oder erwartest. Oder
auch wenn dir jemand das Seminar schenkt oder du es z.B. von deiner*m
Arbeitgeber*in bezahlt bekommst.
Kostendeckend: Zahle den kostendeckenden Preis, wenn
du deine materiellen Grundbedürfnisse gut erfüllen kannst, da du z.B.
Einkommen, Besitz oder Erbe hast, über das du frei verfügen kannst, du
dir Hobbies leisten kannst, keine Schulden hast, privilegiert in Bezug auf einen
(Hochschul-)Abschluss oder andere gesellschaftliche Privilegien bist.
Soli:
Zahle
den Solipreis, wenn du z.B. kein festes oder regelmäßiges Einkommen
hast, wenn du Schulden hast, wenn du finanzielle Unterstützung erhälst, wenn verreisen für dich
keine Selbstverständlichkeit ist, wenn am Ende des Monats weniger Geld
da ist, wenn du strukturell marginalisiert wirst in der Gesellschaft. Solltest du den Solipreis nicht zahlen können, melde dich bitte bei uns, wir schauen gemeinsam was geht.
Details zu den Preiszusammensetzungen, die für lila_bunt kostendeckend sind findest du hier. Wir versuchen die Preise so gering wie möglich zu halten und arbeiten nicht gewinnorientiert, sondern wünschen uns, dass alle Menschen zu uns kommen können. Bitte wähle deinen Preis also solidarisch.
Das Seminar ist in NRW, Baden-Württemberg und dem Saarland als Bildungsurlaub anerkannt. Die Anerkennung als Bildungsurlaub in anderen Bundesländern ist möglich, muss aber etwa ca. 3 Monate vor Seminaranfang beantragt werden. Bitte sagt uns Bescheid, wenn dies gewünscht ist!
Der Bildungsurlaub kann auch als normales Seminar belegt werden.
Inhalte des Seminars
Wir wollen den Garten öffnen. Und uns mit der Frage auseinandersetzen, was wächst hier eigentlich und wie kann eine Insekten- und Kleintierfreundliche Staudenpflege im Herbst aussehen, damit Wildbienen und Igel gut durch den Winter kommen.
Wie schaut ein biodiverser Garten aus und was heißt es den Garten Winter fest zu machen.
Dazu braucht es keinerlei gärtnerische Vorerfahrungen.
Vielmehr geht es um ein Arbeiten mit der Natur, in der Natur und die selbst Erfahrung beim Handwerken bzw. beim in der Erde oder dem Laub buddeln.
Doch keine Bange! Wir wollen uns nicht körperlich Verausgaben, sondern es uns auch im Warmen gemütlich machen und den Raum öffnen und das Wirken von Frauen in der Geschichte der Gartenkultur sowie der Landschaftsgestaltung sichtbarer zu machen und diese mit queer-feministischen Gedanken von heute verbinden. Denn auch der Obst- und Gartenbau ist und wurde geprägt vom Patriarchat. Daher wollen wir auf die Spuren suche gehen. (Gartenthemen aus der Geschlechterperspektive betrachten.) Kleinen und großen Geschichten von Pionier*innen, der Emanzipation, der Leidenschaft, Hingabe und Liebe zum Garten lauschen.
Ob im Garten oder am Lagerfeuer, wir wollen voneinander, miteinander lernen, wir wollen Erfahrungsräume schaffen, in denen wir uns ausprobieren können. Wenn ihr mögt, können wir in Geschichten eintauchen, doch wir wollen auch die Nasen in den Wind und die Hände in die Erde stecken und ganz praktisch im Garten werkeln und uns die Pflanzen anschauen.
Bitte bringt wetterfeste Kleidung z.B. Gummistiefel und Sonnenschutz und falls ihr habt eigenes Gartenwerkzeug mit. Ansonsten ist eine Grundausstattung an Gartengeräten vorhanden.
Wenn möglich gerne einen Laptop und Kopfhörer für Recherche arbeiten und ein Buch, falls ihr gepresste Blüten oder Blätter mit Heim nehmen möchtet.
Referent*in
Anni (keine Pronomen): Seit zwei Jahren arbeite ich im Gemüsebau und sehe die Arbeit in der Landwirtschaft als Chance auf gesellschaftlich Missstände hinzuweisen und darin akute Handlungsalternativen zu entwickeln. Im landwirtschaftlichen Alltag beschäftigt mich immer wieder die Rolle von FLINTA* Personen in Konfrontation mit dem Patriachat. Vor allem im praktischen Arbeiten mit schweren Maschinen und körperlich anspruchsvollen Aufgaben wird diese besonders deutlich. Deswegen ist für mich die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper ein zentrales Element von feministischer Arbeit.
Besonders wichtig ist mir in meiner Arbeit in der Gärtnerei auch soziale Netzwerke im ländlichen Raum aufzubauen & praktische Erfahrungsräume durch Workshops und Veranstaltungen zu schaffen, um die Verknüpfung von Landwirtschaft und politischen Themen aufzuzeigen.
Bevor ich in den Gemüsebau gewechselt bin, habe ich als Sozialpädagog*in gearbeitet und mich mit unterschiedlichen machtkritischen Perspektiven auseinandergesetzt. In Lern- und Erfahrungsräumen wünsche ich mir deshalb, eigene Denk- und Handlungsstrukturen immer wieder zu hinterfragen, eine offene Haltung zu entwickeln und Empathie füreinander zu stärken.
Polly (Pronomen: sie/ihr),cis weiblich, weiß: gelernte ökologische Staudengärtnerin,
über kurze Stopps im Gemüsebau und der Landwirtschaft habe ich die Stauden entdeckt und mich direkt Schock verliebt in diese Vielgestaltigen, unglaublich Vielseitigen, wunderbaren Gewächse.
Ich denke es ist geschickt Gartenbau nicht auf seine Fachsparte zu reduzieren, sondern voneinander und miteinander zu lernen. Gartenbau passiert nicht in einem isolierten Raum bzw. auf einem isolierten Acker, weshalb ich es spannend finde ein Auge auf die politischen und soziokulturellen Strukturen im Gartenbau zu werfen und sie kritisch zu hinterfragen.