Über lila_bunt

Ein Raum wird nicht kleiner, nur weil wir ihn teilen.

Auf einen Blick

Das ist lila_bunt
Wir sind ein Kollektivbetrieb, der vor allem für FLINTA* Personen Fortbildungen, Bildungsurlaube, Seminare, Kurse, Vernetzungstreffen und politische und kulturelle Veranstaltungen anbietet und ausrichtet. Wir haben den Ort übernommen mit dem Anspruch feministische Bewegungsgeschichten zu würdigen, sie kritisch und solidarisch zu betrachten und zu vervielfältigen.

Der Anfang
Im September 2019 haben wir gemeinsam mit dem Mietshäuser-Syndikat das ehemalige Frauenbildungshaus gekauft und den Betrieb aufgenommen. Gemeinsam mit vielen Verbündeten haben wir seitdem den Ort kollektiviert und zu einem queer_feministischen Bildungshaus transformiert.

Das Haus
31 Menschen finden Platz in acht Einzelzimmern, sieben Doppelzimmern und drei Dreibettzimmern. Die Zimmer befinden sich im Vorderhaus, in der Scheune und im denkmalgeschützten Fachwerkhaus.

Die Vision
Lila_bunt soll ein möglichst inklusiver Ort werden, der unter Beteiligung vieler Menschen, Generationen und Positionen die Notwendigkeit feministischer Bildungsorte weiterdenkt und lebt.

«We don’t fake it – we make it!»

Lila_bunt ist ein queer_feministisches Kollektiv aus unterschiedlich positionierten und miteinander verbundenen Menschen. Wir tragen gemeinsam Verantwortung, treffen Entscheidungen im Konsens, organisieren uns in Arbeitsgruppen, plenieren regelmäßig und stehen gemeinsam für lila_bunt ein. Manche aus dem Kollektiv lohnarbeiten bei lila_bunt, andere engagieren sich ehrenamtlich. Die Menschen von lila_bunt definieren sich bisher als queer, fett, lesbisch, pansexuell, bisexuell oder heterosexuell. Es gibt weiße Menschen und Personen of Colour, cis Personen und trans* Menschen im Kollektiv. Bisher sind wir mehrheitlich weiß und cis-geschlechtlich positioniert. Uns verbindet der Anspruch, das Haus kollektiv und intersektional aufzubauen und dafür Sorge zu tragen, dass sich Repräsentationen und Positionen erweitern.

Aber nicht nur Menschen aus dem Kernkollektiv gestalten lila_bunt. Es gibt noch weitere Personen in Lohnarbeit, die im Büro, in der Küche oder im Putz-/Careteam arbeiten. Darüber hinaus machen Menschen ein Praktikum, leisten einen Freiwilligendienst oder engagieren sich als Supporties. Es gibt verschiedene Formen der Beteiligung bei lila_bunt.

Uns allen gemeinsam ist der Wunsch nach gelebter Utopie und queeren Räumen und Träumen. Wir sind getragen von der Überzeugung, dass es gerade jetzt zentral ist, Orte feministischer Bewegung zu sichern und queer_feministisch weiterzudenken. Wir setzen in unserem Verständnis von Bildung, Praxis und Utopie auf Widerspruch und Widerstand, auf Verbundenheit und Solidarität. Denn in Zeiten globaler und lokaler Krisen, rechtem Terror und antifeministischer Diskurse braucht es mehr denn je Orte der Vernetzung, Verständigung, der Ermutigung und Erholung vom patriarchalen Alltag.

Unterbringung

31 Menschen finden bei lila_bunt Platz in

  • 8 Einzelzimmern
  • 7 Doppelzimmern
  • 3 Dreibettzimmern

Die Zimmer befinden sich in drei verschiedenen Gebäuden – dem Vorderhaus, der Scheune und dem denkmalgeschützten Fachwerkhaus.

Die Schlafräume sind nach bedeutsamen Personen, Themen oder Allianzen der queeren, feministischen und intersektionalen Bewegungsgeschichte benannt. Kollektiv und liebevoll eingerichtet, bieten die Zimmer Geschichte(n) an und machen die Vielfalt von Widerstand und Bewegungen sichtbar.

Ausstattung

  • Es gibt zwei Seminarräume, in denen die Gruppen viel Platz haben um an ihren Themen zu arbeiten: Der Seminarraum im Gebäude "Scheune" ist 87 qm groß und mit Klavier, Anlage und allen grundlegenden Moderationsmaterialien ausgestattet. Der Seminarraum im Gebäude "Glashaus" ist 63 qm groß und mit Schlagzeug, Keyboard, Anlage und allen grundlegenden Moderationsmaterialien ausgestattet.
  • Es gibt zwei Essensräume, gemütliche Ecken zum Chillen und Zusammensein oder Zurückziehen.
  • In allen Gebäuden gibt es Bäder zur Mehrfachnutzung mit Einzelduschen und Toiletten.
  • Es gibt einen großen Innenhof, der zum Essen und Verweilen einlädt. Hier steht auch der Pizzaofen, der gebucht und genutzt werden kann.
  • Im weitläufigen Garten gibt es eine Feuerstelle, Liegeflächen und Apfelbäume. Der Garten mit Hängematte und Johannisbeersträuchern lädt zum Ruhen, Spielen, Denken und gemeinschaftlichem Miteinander ein und wird liebevoll gepflegt und betreut von der jährlich als Seminar stattfindenden Gartengruppe.
  • Im hinteren Teil des Gartens befindet sich die Sauna, die ebenfalls dazu gebucht werden kann. Wir schaffen damit Raum für Regeneration und Entspannung als Teil unserer politischen Praxis.
  • Darüber hinaus stehen Fahrräder für Ausflüge in die Region oder zum nahegelegenen See zur Verfügung.
  • Eine Werkstatt mit Material für handwerkliches und kreatives Arbeiten steht ebenso bereit. Von Staffeleien über Farben bis hin zu Bratzen: Wir statten euch aus.

Barrieren

Die Gruppen- und Essräume, die Teeküche sowie ein Zimmer mit Bad in der Scheune sind rollstuhlgerecht ausgebaut. Wir sind uns bewusst, dass die räumliche Situation in unseren Häusern und auf dem Gelände in manchen Bereichen ausbaufähig ist. Weil es uns wichtig ist, dass sich möglichst viele Menschen bei uns wohl fühlen, bemühen wir uns, die Bedürfnisse einzelner Personen und Gruppen beim Anmeldungs- bzw. Buchungsprozess im Vorfeld abzufragen.

Die Geschichte

Lila_bunt: Ein Ort für feministische Bildung, Praxis und Utopie

Im September 2019 haben wir gemeinsam mit dem Mietshäuser-Syndikat das ehemalige Frauenbildungshaus gekauft und den Betrieb aufgenommen. Gemeinsam mit vielen Verbündeten haben wir seitdem den Ort kollektiviert und zu einem queer_feministischen Bildungshaus transformiert.

Wir haben den Ort übernommen mit dem Anspruch, feministische Bewegungsgeschichten zu würdigen, sie kritisch und solidarisch zu betrachten und zu vervielfältigen. Lila_bunt soll ein möglichst inklusiver Ort sein, der unter Beteiligung vieler Menschen, Generationen und Positionen die Notwendigkeit feministischer Bildungsorte weiter denkt und lebt.

Das Frauenbildungshaus in Zülpich war 40 Jahre ein Ort feministischer Bildung. Entgegen patriarchaler Zurichtung ging es um andere Zugänge zu Körper, Wissen, Macht und Begehren. Hier wurden neue Formen von Lernen und Beziehungen miteinander gedacht und erprobt.

Wir sind uns sicher, dass Bewegungsorte wie lila_bunt eine politische Konfliktkultur und Verständigungspraxis sowie einen Dialog der Generationen brauchen.

Gemeinsam arbeiten wir daran, dass feministische Geschichte hier spürbar, erlebbar und gestaltbar wird. Partizipativ und informativ arbeiten wir an einem lebendigen Archiv, das sich in Form einer Bibliothek, Veranstaltungen und erlebbarer Kontakte vermittelt.

Lila_bunt war und ist ein Ort der Bildung, Vernetzung und Regeneration, „um sich von den Kämpfen da draußen zu erholen“ (Meltem von lila_bunt). Im Sinne eines ganzheitlichen und radikalen Verständnisses von Lernen außerhalb neoliberaler Verwertungslogik wollen wir Raum schaffen für Entschleunigung und Verständigung als Grundlage feministischer Bewegung und Praxis. Lernen bedeutet für uns Empowerment, Skill-/Powersharing und die Erweiterung selbstermächtigender Handlungsoptionen.

Als Kollektiv setzen wir uns mit der Frage auseinander: Was brauchen unterschiedliche Gruppen und Menschen, um sich sicher und versorgt zu fühlen?

Radikale Beteiligung ist für uns zentral. Denn: lila_bunt ist ein Community-Ort. Ein Raum, der von den Menschen und ihren Bedürfnissen definiert wird, die gerade vor Ort sind. Jede Gruppe prägt und gestaltet lila_bunt mit. Um die Aneignungssprozesse der jeweiligen Gruppen gut begleiten und realisieren zu können, sind Kommunikation, Kontakt und Abstimmung von zentraler Bedeutung. So nehmen wir uns im Vorfeld viel Zeit, um mit Gruppen abzusprechen, welche Bedarfe sie haben und wie die Belegung und Besetzung vor Ort ist. So gehört es beispielsweise zu unserem Konzept, dass jede Gruppe bei Anreise eine Einführung zur Geschichte und zur Awareness des Ortes erhält.

Wir machen dabei nicht nur die Vielfalt geschlechtlicher Selbstverständnisse sichtbar, sondern knüpfen auch an intersektionalen Kämpfen, Geschichten und Feminismen an.

Getragen von dem Prinzip der „radikalen Herzlichkeit“ wollen wir Menschen dabei einen liebevoll gestalteten Rahmen schaffen. Care-/Sorgearbeit umfasst bei uns sowohl die Sauberkeit des Hauses, die leckere vegetarisch/vegane Verpflegung als auch das Schaffen einer liebevollen und respektvollen Atmosphäre vor Ort. Ein herzlicher Umgang ist für uns eine radikale Form politischer Anteilnahme und Versorgung eine solidarische Praxis.

FAQ
Häufige Fragen